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Schulisches Gesprächskonzert des Eliot Quartetts
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Schulisches Gesprächskonzert des Eliot Quartetts
10 Uhr: Maryana Osipova (Violine), Alexander Sachs (Violine), Dmitry Hahalin (Viola) und Michael Preuß (Violoncello) begrüßen die fast 50 Kinder der 4. Jahrgangsstufe in der Aula der Luitpold Grundschule zum schulischen Gesprächskonzert. Sie kommen gleich zur Sache, lassen sich von den Kindern die Namen der Instrumente nennen und die optisch erkennbaren Unterschiede erklären. Dass bei den Streichinstrumenten Größe immer geringere Höhe und größere Tiefe des Tonumfangs bedeuten, machen Bratscher und Cellist spielend deutlich. Der Bratscher kann nur noch anerkennend nicken, wenn der Cellist sich in für ihn nicht erreichbare immer tiefere Tiefen spielt. Dafür kommt der Bratscher höher hinauf. Man kann eben nicht alles haben!
Aber um Wettstreit der Instrumente geht es nicht, sondern um das Miteinander! Ein Satz aus Mozarts Preußischen Quartetten setzt die Finger aller Musiker so sicht- und hörbar in Bewegung, dass sofort die Fragen entstehen, wieviel man üben muss, um so viel Fingerfertigkeit und ein solch virtuoses Zusammenspiel hinzubekommen, in welchem Alter die Musiker mit dem Üben begonnen haben, wie sie zusammengekommen sind und wie lange das Quartett schon besteht.
Musik kann „sprechen“ und Gefühle ausdrücken. Die Kinder erfahren es u.a. an zwei Stücken aus Robert Schumanns Kinderszenen. „Bittendes Kind“ heißt das erste und dass die Bitte erfüllt wurde, lässt das zweite ganz deutlich hören: „Glückes genug“ hat der Komponist es überschrieben und die Musik verströmt Wonne pur. Zustimmendes Nicken der Zuhörer bestätigt, dass die Botschaft rübergekommen ist.
Die Frage, wieviel die Instrumente der „Eliots“ gekostet haben, steht plötzlich im Raum. Die Antwort übermittelt Näherungswerte, ist aber so beeindruckend, dass die Enttäuschung darüber, sie nicht in die eigene Hand nehmen und darauf zu spielen zu dürfen, nicht allzu groß ausfällt. Gegen Ende der Veranstaltung haben mit den dargebotenen Stücken die Kinder auch eine kleine musikalische Weltreise hinter sich gebracht. Stationen waren Länder, in denen die Musiker ihre Wurzeln haben, also China (Alexander Sachs), Russland (Maryana Osipova und Dmitry Hahalin) und Deutschland (Michael Preuß). Die Fragen wollen dann kein Ende nehmen und die Musiker sind von bemerkenswerter Geduld. Eigentlich eine schöne Sache, denn ein Gesprächskonzert lebt davon, dass die Künstler und ihre Zuhörer sich austauschen und miteinander ins Gespräch kommen. Aber alles Schöne geht einmal zu Ende und schließlich zieht nach gelungenem Gruppenfoto eine sicht- und hörbar animierte Schülerschar wieder zurück in ihre Klassenzimmer.
Den Zauber und die Aussagekraft klassische Musik erleben zu lassen, dafür kann man sich keine besseren Wegbegleiter wünschen als die Mitglieder des Eliot Quartetts. Ihr Engagement ist spürbar und überträgt sich auf ihre Zuhörer. Dass Kinder, von denen nicht viele ein Instrument spielen, eine Stunde still sitzen, aufmerksam zuhören und kluge Fragen stellen, das spricht für die Kinder, das muss man aber auch erst einmal hinbekommen: die „Eliots“ haben es geschafft. Chapeau!
Ein Gemeinschaftsprojekt der Kulturfreunde Bayreuth mit dem Eliot Quartett und der Luitpold Grundschule Bayreuth mit Unterstützung des Rotary Clubs Bayreuth Eremitage.