Jugendkonzert_wielandt | Kulturfreunde Bayreuth
Seit 70 Jahren sind wir ein engagierter Mitgestalter von Konzerten in Bayreuth, um Musik als Erlebnis für jede Generation neu und offen erfahrbar werden zu lassen. Sinfoniekonzerte, Kammermusik, Duo- und Solo-Abende sowie Kinderkonzerte organisieren wir mit international bekannten Künstlerinnen und Künstlern auf höchstem Niveau.
Klassik, Musik, klassische Musik, Konzerte, Events, Bayreuth, Kultur, Kunst, Klavier, Streicher, Violine
20018
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Rhythmus und Klang – eine »magische« Stunde in der Grundschule St. Johannis Bayreuth

Wissen Sie, verehrte Leserin, geschätzter Leser, wie ihr Körper klingt? Auch die 40 Schülerinnen und Schüler der 4. Jahrgangsstufe der St. Johannis Grundschule wissen es nicht, bevor sie am 15. März 2023 Sebastian Wielandt bei dessen Body-Percussion in der Aula der Schule zuhören. Und Sie werden genauso wie die Kinder verblüfft und begeistert davon sein, welches „Konzert“ man mit Brust, Bauch, Armen, Fingern, Beinen, Lippen, Zunge und Mund hervorbringen kann. Fehlen eigentlich nur noch Schuhe, Konzertschuhe allerdings, um die Klangpalette perfekt zu machen. Aber auch die hat der „Klangmagier“ dabei.

Ist das einer der Höhepunkte des schulischen Gesprächskonzerts? Das kann man eigentlich nicht sagen, denn die gute Stunde, die das Konzert dauert, ist eine Abfolge von Außerordentlichem. Es beginnt mit Stücken auf dem Vibraphon, der Rahmentrommel, der Darbuka und der kleinen Trommel. Später ist das Trommelset mit den Wood Blocks dran. Schlägel und Besen dienen zur Klangerzeugung. Wenn man glaubt, das ist es gewesen, kommen auch noch die Hände ins Spiel, beileibe nicht nur auf den Fellen der Trommeln. Wozu gibt es Rahmen, die man auch bespielen kann? Die Zuhörer lauschen mit angehaltenem Atem, aber ihre Körper können sie kaum ruhig halten, so sehr sind sie von dem rhythmischen Feuerwerk mitgerissen. Dann aber löst sich die Anspannung in spontanem Applaus und begeisterten Beifallsrufen.

Den Fragen der Kinder stellt sich Sebastian mit unerschütterlicher Ruhe und Geduld. Wie hält man die Schlägel? Wie kann man überhaupt in einer Hand zwei Schlägel halten und damit auch noch differenziert spielen. Warum sind die Schlägelköpfe verschiedenfarbig? Wann hast du mit dem Schlagzeug angefangen? Haben dich deine Eltern dabei unterstützt? Was kosten die Instrumente? Wie kann man sich die Stücke alle merken? Was spielt es für eine Rolle, dass sich dein Körper beim Spielen mit bewegt? Übst du täglich und wie lange?

Den Kindern ist schon bewusst, dass man solche Virtuosität nicht von heute auf morgen erreichen kann. Aber Sebastian macht allen Mut, denn jeder Mensch trägt Rhythmus in sich: mit Puls und Herzschlag. Angefangen hat er mit den Töpfen seiner Mutter und „Instrumente“ hat er überall gefunden. Mit seiner Body-Percussion hat er das bereits demonstriert. Dann wendet er sich der großen Glastür in der Aula zu und plötzlich wird ein Teil des Schulhauses zum Musikinstrument: Glas, Fensterrahmen und Wand machen Musik! Als er einen Schluck Kaffee trinkt, entlockt er auch mithilfe des Löffels der Tasse rhythmische Klänge.

Fasziniert hat die Kinder wohl auch die Intensität, mit der Sebastian seine Trommeln bearbeitet hat. Können die Felle da nicht auch mal reißen? Ist das schon im Konzert passiert, und was macht man dann? Ein bisschen unheimlich ist das Thema für den Percussionisten schon. Denn was für Kinder ein Spektakel sein kann (Wie hört sich das an, wenn ein Fell reißt?), ist für den Profi u.U. Anlass, das Konzert zu unterbrechen oder verwegen zu improvisieren. Zu sehr wollte Sebastian das Thema dann nicht vertiefen, denn am Abend hat er ja das Konzert im ZENTRUM. Man soll nichts verschreien! Immerhin durften die Kinder selbst an die Trommeln ran – und alle sind heil geblieben. Sie halten also schon etwas aus.

Ein mitreißendes Stück von Iannis Xennakis und, auf vielfachen Wunsch, nochmals eine kurze Body-Percussion beenden diese eindrucksvolle Demonstration rhythmischer und klanglicher Vielfalt. Spontaner, lautstarker Applaus – als wollten die Kinder zeigen, zu welchem Klangspektakel ihre Hände fähig sind!

 

Ein Gemeinschaftsprojekt der Kulturfreunde Bayreuth mit dem Multipercussionisten Sebastian Wielandt und der Grundschule St. Johannis Bayreuth mit Unterstützung des Rotary Clubs Bayreuth Eremitage.

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Fünf Schülermeinungen über das Gesprächskonzert mit dem Multipercussionisten Sebastian Wielandt:

 

»Mir hat sehr gut gefallen, dass er seine Körperteile verwendet hat, dass wir Fragen stellen durften und er sie auch so gut beantwortet hat.«

 

»Mir hat gut gefallen, dass der Musiker so viele Instrumente dabeihatte, dass er so viel zu den Instrumenten gesagt hat und wir Fragen stellen durften.«

 

»Mich hat die Leidenschaft, die er hatte, ein Instrument zu spielen, besonders beeindruckt.«

 

»Ich fand am besten, dass er so viele Instrumente gespielt hat und dass wir nach vorne kommen durften, um die Felle anzuschauen. Man hat gesehen, dass ihm das Konzert viel Freude gemacht hat. Ich fand es insgesamt superschön.«

 

»Ich fand das erste Instrument, also die Trommel, sehr gut und ich fand auch das Instrument mit den 4 Schlägeln toll, weil es sich fast ein bisschen wie ein Klavier angehört hat.«