Konzert2_Davies | Kulturfreunde Bayreuth
Seit 70 Jahren sind wir ein engagierter Mitgestalter von Konzerten in Bayreuth, um Musik als Erlebnis für jede Generation neu und offen erfahrbar werden zu lassen. Sinfoniekonzerte, Kammermusik, Duo- und Solo-Abende sowie Kinderkonzerte organisieren wir mit international bekannten Künstlerinnen und Künstlern auf höchstem Niveau.
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© Andreas H. Bitesnich
© Andreas H. Bitesnich

17.10.2020 · 18.00 + 20.30 Uhr | Markgräfl. Opernhaus

 

Dennis Russell Davies / Maki Namekawa

 

Werke für Klavier zu vier Händen

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Ludwig van Beethoven:
Ouvertüre zu Fidelio (Arrangement von Alexander Zemlinsky)
3 Märsche (C-Dur, Es-Dur, D-Dur) op. 45

 

Igor Strawinsky:
Feuervogel-Suite (Arrangement von Dennis Russell Davies)

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→ Aufgrund der aktuellen Abstandsregeln finden zwei Konzerte hintereinander statt

→ Einlass Konzert 1: 17.15 Uhr, Beginn: 18.00 Uhr

→ Einlass Konzert 2: 19.45 Uhr, Beginn: 20.30 Uhr

Ein besonderer Dank geht an die Klaviermanufaktur Steingraeber & Söhne, die uns für dieses Konzert kostenlos einen Flügel zur Verfügung gestellt hat!

© Andreas H. Bitesnich
© Andreas H. Bitesnich

Dennis Russell Davies

Dennis Russell Davies wurde 1944 im US-Bundesstaat Ohio geboren, studierte Klavier und Dirigieren an der New Yorker Juilliard School und erarbeitete sich ein breit gefächertes Repertoire vom Barock bis zur Moderne. Er begann seine Laufbahn als Chefdirigent des Saint Paul Chamber Orchestra. Seit den 1980er Jahren war er vorrangig im deutschsprachigen Raum tätig und wirkte als GMD am Württembergischen Staatstheater Stuttgart und als GMD des Orchesters der Beethovenhalle Bonn, beim Internationalen Beethovenfest und der Oper Bonn. Anschließend war er langjähriger Chefdirigent des Radio-Symphonieorchesters Wien und des Stuttgarter Kammerorchesters und übernahm von 1997 bis 2009 eine Professur für Dirigieren am Salzburger Mozarteum. Von 2002 bis 2017 war er Opernchef und Chefdirigent des Bruckner Orchesters Linz und von 2009 bis 2016 Chefdirigent des Sinfonieorchesters Basel. Seit Beginn der Spielzeit 2018/19 ist Dennis Russell Davies Künstlerischer Leiter und Chefdirigent der Filharmonie Brno.
Im Laufe seiner langen Karriere hat er die renommiertesten Orchester Nordamerikas und Europas dirigiert. Als Gast dirigierte Davies u. a. das Cleveland Orchestra, das Philadelphia Orchestra, das Chicago Symphony Orchestra, die San Francisco Symphony und das Boston Symphony Orchestra, das New York Philharmonic Orchestra, das Yomiuri-Nippon-Sinfonieorchester, in Europa u.a. das Concertgebouworkest Amsterdam, das Gewandhausorchester Leipzig, die Berliner Philharmoniker, die Bamberger Symphoniker, die Münchner Philharmoniker, das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin, das Orchestra Filarmonica della Scala Milano, die Accademia di Santa Cecilia di Roma, das Orquesta Nacional de España und die St. Petersburger Philharmoniker. Nach seinem Debut bei den Bayreuther Festspielen (1978 bis 1980) gastierte er mit einem vielfältigen Opernrepertoire u.a. bei den Salzburger Festspielen, dem Lincoln Center Festival New York, an der Houston Grand Opera, der Hamburger und der Bayerischen Staatsoper, der Lyric Opera of Chicago, der Metropolitan Opera New York, der Opéra National de Paris, dem Teatro Réal in Madrid und an der Wiener Staatsoper.
Neben dem Dirigieren widmet sich Davies der Kammermusik und ist als Pianist aktiv. Seit 2003 spielt er gemeinsam im Duo mit seiner Frau Maki Namekawa. Beide haben zahlreiche CDs eingespielt und gastieren höchst erfolgreich im In- und Ausland. In seiner über 50-jährigen Laufbahn hat sich Dennis Russell Davies für die zeitgenössische Musik eingesetzt und gleichzeitig dem breiten sinfonischen Repertoire intensive Aufmerksamkeit geschenkt. Er prägte die von ihm als Chefdirigent geleiteten Orchester nachhaltig, u.a. durch eine Öffnung zur Moderne und zu neuen Publikumsschichten wie etwa durch Konzerte mit Till Brönner, Dave Brubeck und Keith Jarrett, durch rege Tourneetätigkeit, aber auch durch die beständige Arbeit am sinfonischen Kernrepertoire.
Davies engagierte sich bereits in den 70er und 80er Jahren für Komponisten wie Philip Glass, Aaron Copland, Mauricio Kagel, Luciano Berio, John Cage, Hans Werner Henze, Leonard Bernstein, William Bolcom, Gija Kantscheli, Arvo Pärt, Manfred Trojahn, Thomas Larcher, Chen Yi, Laurie Anderson und viele andere mehr. Er dirigierte zahlreiche Ur- und Erstaufführungen in Konzert und Oper, darunter aus der legendären Philip-Glass-Trilogie «Satyagraha» und «Echnaton» am Staatstheater Stuttgart in der Regie von Achim Freyer, Henzes «Die englische Katze» und «König Hirsch». 1977 gründete er das American Composers Orchestra in New York mit, das er 25 Jahre leitete; er widmete sich dort der Aufgabe, nicht nur US- sondern auch südamerikanischen Komponisten ein Forum zu bieten. Durch die vielen Kompositionsaufträge, die er weltweit in fünf Jahrzehnten auf den Weg brachte, hat er die Musikgeschichte des 20. und des 21. Jahrhunderts mitgeschrieben.
Aber genauso wie den Zeitgenossen widmete er sich den großen Komponisten des sinfonischen Repertoires: Schostakowitsch, Beethoven, Mahler ebenso wie – beflügelt durch sein Wirken in Linz – Anton Bruckner, dessen sämtliche Sinfonien er in allen Fassungen eingespielt hat. Alle 107 Sinfonien von Joseph Haydn hat er mit dem Stuttgarter Kammerorchester über zwölf Spielzeiten aufgeführt und als Gesamtaufnahme veröffentlicht. Dies sind nur Bruchteile seiner breit aufgestellten Diskographie, zu der u. a. auch alle Sinfonien von Philip Glass und Arthur Honegger, die großen Ballettmusiken von Igor Strawinsky sowohl in der Orchester-Fassung als auch in der für Klavier vierhändig zählen.
Zur Spielzeit 2020/21 wird DRD für vier Jahre das Amt des Chefdirigenten beim MDR-Sinfonieorchester übernehmen.

© Andreas H. Bitesnich
© Abu Dhabi Festival
© Andreas H. Bitesnich
© Abu Dhabi Festival

Maki Namekawa

Maki Namekawa ist eine führende Persönlichkeit unter den heutigen Pianisten, die dem Publikum zeitgenössische Musik von internationalen Komponisten nahe bringt. Als Solistin und Kammermusikerin, die in der Klassik und im Repertoire unserer Zeit gleichermaßen zu Hause ist, konzertiert sie regelmäßig in internationalen Konzertsälen wie Carnegie Hall und Lincoln Center New York, Musikverein Wien, Barbican Center und Cadogan Hall London, Citè de la musique Paris, Philharmonie de Paris, Concertgebouw Amsterdam, BOZAR Brüssel, Suntory Hall und Sumida Toriphony Hall Tokio, Salzburger Festspiele, Ars Electronica Festival, Musik-Biennale Berlin, Rheingau Musik Festival und Klavier-Festival Ruhr.
Maki Namekawa macht Aufnahmen und tritt häufig für große Rundfunkanstalten in Österreich, Deutschland, den Niederlanden, der Schweiz, Frankreich und den USA auf. Zu ihren Orchesterengagements zählen das Royal Concertgebouw Orkest Amsterdam, die Münchner Philharmoniker, die Bamberger Symphoniker, die Dresdner Philharmonie, das Bruckner Orchester Linz, das Sinfonieorchester Basel, die Filharmonie Brünn, das American Composers Orchestra und das Seattle Symphony.
Im Jahr 2013 spielte sie als Weltpremiere den gesamten Zyklus der 20 Etüden für Solo Piano von Philip Glass beim Perth International Arts Festival unter der Teilnahme von Glass selbst, gefolgt von Konzerten in den USA, Mexiko, Brasilien, Irland, Schottland, Island, Schweden, Finnland, Dänemark, der Slowakei, Polen, Deutschland und Japan. Eine Doppel-CD mit den vollständigen Glass-Etüden ist 2014 bei Orange Mountain Music erschienen, erreichte Platz 1 der iTunes Classic-Charts und wurde vom BBC Music Magazine in den Kategorien „Performance“ und „Recording“ hoch gelobt. Im September 2017 präsentierte Maki Namekawa den gesamten Zyklus der Glass-Etüden zum ersten Mal in Österreich beim Festival Ars Electronica als Projekt „Pianographique“ mit Echtzeit-Visualisierung von Cori O’Lan.
Im September 2018 veröffentlichte Maki Namekawa die Klavierfassung des Soundtracks „MISHIMA – A Life in Four Chapters“ von Philip Glass, der das Leben und Sterben des japanischen Schriftstellers und politischen Aktivisten Yukio Mishima schildert. Das Arrangement wurde von Glass’ langjährigem musikalischen Leiter Michael Riesman speziell für sie angefertigt und zeichnet sich durch ihre kristallklare Technik aus. Die Aufnahme wurde mit dem renommierten „Pasticcio-Preis“ des ORF ausgezeichnet. Im Juni 2019 wurde ihre weitere Einspielung Isang Yun | Sunrise Falling erneut mit dem Pasticcio-Preis ausgezeichnet.
Im Jahr 2019 komponierte Philip Glass seine erste Klaviersonate speziell für Maki Namekawa. Sie hat die Sonate am 4. Juli 2019 beim Klavier-Festival Ruhr in Deutschland in Anwesenheit des Komponisten uraufgeführt. Diese Klaviersonate wurde vom Klavier-Festival Ruhr, der Philharmonie de Paris und dem Ars Electronica Festival in Auftrag gegeben.
Zusammen mit ihrem Ehemann, dem Dirigenten Dennis Russell Davies, formt Maki Namekawa 2003 ein Klavierduo, das regelmäßig an führenden Orten in Europa und Nordamerika auftritt, darunter das Klavier-Festival Ruhr, das Radialsystem in Berlin, die Salzburger Festspiele, das Ars Electronica Festival, das Lincoln Center Festival, die Morgan Library und „Roulette“ in New York City, die Philips Collection in Washington, D.C., und das Other Minds Festival in Kalifornien. Zu den wichtigsten Werken, die für das Namekawa-Davies Duo geschrieben wurden, gehören Philip Glass’ „Four Movements for Two Pianos“, Chen Yis „China West Suite“ und Glass’ „Two Movements for Four Pianos“ (mit Katia und Marielle Labèque), die alle vom Klavierfestival Ruhr in Auftrag gegeben wurden. Im Juli 2017 erhielten Maki Namekawa, Dennis Russell Davies und Philip Glass den Preis des Klavier-Festivals Ruhr. Im Jahr 2019 komponierte der japanische Komponist Joe Hisaishi für das Namekawa-Davies Duo ein Werk für 2 Klaviere und Kammerorchester „Variation 57“, das in Tokio unter der Leitung des Komponisten uraufgeführt wurde.
Maki Namekawa studierte Klavier am Kunitachi-Konservatorium in Tokio bei Mikio Ikezawa und Henriette Puig-Roget. Im Jahr 1994 gewann sie den Leonid-Kreutzer-Preis. Im Jahr 1995 setzte sie ihre Studien bei Werner Genuit und Kaya Han an der Musikhochschule Karlsruhe fort, wo sie ihr Solistendiplom mit besonderer Auszeichnung abschloss. Danach vervollkommnete sie ihr künstlerisches Können im klassisch-romantischen Repertoire bei Edith Picht-Axenfeld, in der zeitgenössischen Musik bei Pierre-Laurent Aimard an der Musikhochschule Köln, György Kurtág, Stefan Litwin und Florent Boffard.

Nächstes Konzert:

Viviane Hagner / Till Fellner