7_Gourari_Bieri | Kulturfreunde Bayreuth
Seit 70 Jahren sind wir ein engagierter Mitgestalter von Konzerten in Bayreuth, um Musik als Erlebnis für jede Generation neu und offen erfahrbar werden zu lassen. Sinfoniekonzerte, Kammermusik, Duo- und Solo-Abende sowie Kinderkonzerte organisieren wir mit international bekannten Künstlerinnen und Künstlern auf höchstem Niveau.
Klassik, Musik, klassische Musik, Konzerte, Events, Bayreuth, Kultur, Kunst, Klavier, Streicher, Violine
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13.02.2022 · 17 + 20 Uhr | DAS ZENTRUM

 

Anna Gourari / Anja Lechner / Reto Bieri

 

Anna Gourari: Klavier
Anja Lechner: Violoncello
Reto Bieri: Klarinette

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Ludwig van Beethoven:
Trio für Klavier, Klarinette u. Violoncello B-Dur op. 11 »Gassenhauertrio«

 


Johannes Brahms:
Sonate für Violoncello und Klavier e-Moll op. 38

 


Johannes Brahms:
Sonate für Klarinette und Klavier f-Moll op. 120 Nr. 1
Trio für Klavier, Klarinette und Violoncello a-Moll op. 114

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→ Das Konzert findet zweimal hintereinander statt (17 + 20 Uhr!)
→ Nur das Konzert um 20 Uhr wird im Einzelkartenkauf angeboten
→ Schüler & Studierende zahlen nur 50% im Vorverkauf!

© Marco Borggreve
© Marco Borggreve

Anna Gourari

Anna Gourari (*3. Oktober 1972) stammt aus dem russischen Kazan und hat sich während der vergangenen zwei Jahrzehnte zu einer der bemerkenswerten Künstlerpersönlichkeiten ihrer Generation entwickelt. Den ersten Klavierunterricht bekam sie im Alter von fünf Jahren von ihren Eltern, doch bald schon stellte sich heraus, dass ihre Musikalität die familiären pädagogischen Möglichkeiten bei weitem überstieg. So wurde sie 1979 in eine Spezialmusikschule für hochbegabte Kinder die Klasse von Kira Schaschkina aufgenommen. Die erfahrene Pianistin hatte als Lehrerin bereits Mikhail Pletnev auf den Weg gebracht und schaffte es auch bei der jungen Gourari über ein Jahrzehnt hinweg ein passenden künstlerisches Fundament zu schaffen, auf das sie fortan aufbauen konnte. Dazu kamen mehrere Meisterkurse in Moskau bei der ehemaligen Neuhaus-Schülerin Vera Gornostaeva, die wiederum schon Ivo Pogorelich unterrichtet hatte und ihre neue Starschüler mit den nötigen Feinheiten der Interpretationskunst vertraut machte. Zu den Auszeichnungen der Jugendjahre, die Gourari überreicht wurden, gehörte 1986 der erste Preise beim russischen Kabalewsky-Wettbewerb, der bereits auf eine ereignisreiche künstlerische Zukunft verwies. Nach der Wende zog Anna Gourari 1990 mit ihre Familie nach Deutschland und schloss an der Hochschule für Musik und Theater in München ein weiteres Studium unter anderem bei Ludwig Hoffmann an. Ihr Talent wurde schnell erkannt und sie bekam als Stipendiatin der „Studienstiftung des deutschen Volkes“ weitergehende intensive Förderung. Ihren glänzenden Einstand im westlichen Konzertbusiness gab sie noch 1990 mit dem ersten Preis beim Internationalen Chopin-Wettbewerb in Göttingen. Vier Jahre später ging die inzwischen 21Jährige als strahlende Siegerin des Ersten Internationalen Clara-Schumann-Klavierconcours in Düsseldorf hervor, eine besondere Leistung, da die mit Martha Argerich, Vladimir Ashkenazy, Alexis Weissenberg, Nelson Freire und Joachim Kaiser besetzte Jury die höchsten Maßstäbe an die Teilnehmer anlegte. Als weitere Auszeichnungen folgten bald darauf der „Staatliche Förderungspreis für junge Künstler“ (1999), der von der Deutschen Phonoakademie vergebene Echo Klassik 2000 für die „Nachwuchskünstlerin des Jahres“ und der Echo Klassik 2001 als „Instrumentalist(in) des Jahres“. Anna Gouraris künstlerisches Credo setzt dabei vor allem auf die Unmittelbarkeit des Ausdrucks: „Auf der Bühne muss alles Analysierte, Geübte, Erarbeitete als ‘conditio sine qua non’ in der Hintergrund rücken, als Basis für Spontaneität, Gefühl, Unerwartetes, um letztlich das ‘Mysterium’ Musik zu ermöglichen“. Seit Mitte der neunziger Jahre erspielte sie sich als Solo-Künstlerin und Kammermusikerin einen ausgezeichneten Ruf auf den großen europäischen Bühnen. Sie arbeitete mit Dirigenten wie Sir Colin Davis, Lorin Maazel, Zubin Mehta, Iván Fischer und wirkte bei zahlreichen Rundfunk- und TV-Produktionen mit, die in Europa, Russland und Japan ausgestrahlt wurden. Anno 2001 konnte man Gourari außerdem als Pianistin und Schauspielerin im Kino bewundern. In Werner Herzogs „Invincible“ spielte sie neben Tim Roth und Udo Kier die weibliche Hauptrolle. Die Welt-Premiere fand 2001 bei den Internationalen Filmfestspielen in Venedig statt und wurde von Publikum und Kritik mit großem Beifall gefeiert. Anna Gourari war bei renommierten Festivals wie dem Bad Kissinger Musiksommer, dem Klavierfestival Ruhr, dem Rheingauer Musiksommer, dem Snow and Symphony in St. Moritz oder auch bei den Salzburger Festspielen zu Gast, wo sie im August 2003 ihr Debüt gab. Ihr Repertoire reicht von der klassisch-romantischen Klavierliteratur mit Werken von Bach, Beethoven, Schumann, Chopin, Brahms und Skrjabin bis hin zur klassischen Moderne und zeitgenössischen Werke von Komponisten wie Paul Hindemith, Francis Poulenc, Sergej Prokofjew, Sofia Gubaidulina und Rodion Shchedrin. Nach zweijähriger Aufnahmetätigkeit für Koch Classics wurde Anna Gourari im Jahr 2002 von der Decca exklusiv unter Vertrag genommen. Ihre erste CD „Mitternacht – Nocturnes“ erschien im Oktober 2003 Im Frühjahr 2005 folgte dann das Klavier-Recital „Désir“, das sich „unerhört leidenschaftlich“ (Süddeutsche Zeitung) der Musik von Alexander Skrjabin und Sofia Gubaidulina widmete.

© Nanni Schiffl Deiler
© Nanni Schiffl Deiler

Anja Lechner

Was Anja Lechners Spiel auszeichnet, ist neben technischer Perfektion und musikalischer Tiefe seine Vielseitigkeit. Ungeachtet ihrer klassischen Ausbildung verfügt die Cellistin über außergewöhnliche Fähigkeiten zur Improvisation. Früh hat Anja Lechner dieses Talent zum freien Spiel entdeckt, ihr Repertoire umfasst längst nicht mehr nur klassische Kammermusik. Die Neugierde der Cellistin, dem Fremden, Unsagbaren in der Musik nachzuspüren, macht sie zur Forscherin im Grenzbereich von notierter und improvisierter Musik, lässt sie die unterschiedlichsten Kulturen und Regionen der Welt musikalisch erkunden. Eine Vielzahl verschiedener Kooperationen und Projekte spiegelt Anja Lechners Talent zu einfühlsamer Interpretation und Improvisation in unterschiedlichen Klangwelten wider, ihr eigener, unverwechselbarer, warmer, klarer Ton bleibt dabei stets spürbar.
Einem breiten Publikum bekannt wurde Anja Lechner als Gründungsmitglied des Rosamunde Quartetts, das von 1991 bis zu seiner Auflösung 2009 zu den gefragtesten und innovativsten Streichquartetten in der internationalen Musikszene zählte. Die zahlreichen Einspielungen für ECM Records wurden von der Kritik hoch gelobt und mehrfach ausgezeichnet (u.a. zweimal Preis der deutschen Schallplattenkritik, Grammy- Nominierung). Das Quartett gastierte bei internationalen Festivals und Konzerten u. a. im Amsterdamer Concertgebouw, der Londoner Wigmore Hall, dem Megaron in Athen oder der Berliner Philharmonie.
Das Spektrum von Anja Lechners musikalischer Arbeit reicht von regelmäßigen solistischen Auftritten mit Orchestern wie dem Münchner Kammerorchester, der Amsterdam Sinfonietta, dem Tallinn Chamber Orchestra oder dem Armenian Philharmonic Orchestra über Uraufführungen eigens für sie komponierter Werke von Komponisten wie Tigran Mansurian, Valentin Silvestrov, Zad Moultaka, Alexandra Filonenko oder Annette Focks, bis hin zu Projekten im Grenzbereich der Kulturen, Genres und Stile. Ihre langjährige Zusammenarbeit mit dem argentinischen Bandoneon-Meister Dino Saluzzi (“As close to perfection as any music-making I can recently recall” Richard Cook, Jazz Review ), wurde 2011 von dem Filmemacher Norbert Wiedmer (Sounds and Silence) in dem umfassenden Portrait „El Encuentro ein Film für Bandoneon und Violoncello“ dokumentiert. In kammermusikalischen Ensembles musiziert sie mit Künstlern wie, Alexej Lubimov, Kirill Gerstein, Patricia Kopatchinskaja, Pablo Márquez, Reto Bieri und Agne s Vesterman, oder mit improvisierenden Musikern wie François Couturier, Vassilis Tsabropoulos, Maria Pia de Vito, Eivind Aarset und Michele Rabbia .
Seit 1996 entstanden bei ECM Records eine Reihe herausragender Aufnahmen, die die Cellistin als unverwechselbare Stimme international bekannt gemacht haben. Geboren in Kassel, wuchs Anja Lechner in Neubeuern am Inn auf und studierte bei Heinrich Schiff in Köln und Basel. Ein Stipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes ermöglichte ihr einen Aufenthalt in Bloomington/USA, wo sie bei Janos Starker weitere Anregungen erhielt.

© Marco Borggreve
© Marco Borggreve

Reto Bieri

Der Schweizer Klarinettist und Improvisator Reto Bieri ist seit über 20 Jahren als Solist und Kammermusiker unterwegs. Gegenwärtig sorgt er als ehemaliger Intendant mit seinen ausgetüftelten und poetischen Themenabenden à la DAVOS FESTIVAL in Kooperation mit verschiedenen Kammerorchestern und in Zusammenarbeit mit langjährigen Kammermusikpartnern – allen voran mit der Violinistin Patricia Kopatchinskaja – für frischen Wind in der klassischen Musikszene.
In der Saison 2020-2021 ist Reto Bieri beim WDR Sinfonieorchester, in der Elbphilharmonie sowie bei der Camerata Bern zu Gast. Daneben widmet er sich erneut intensiv verschiedener Kammermusikprojekte: Gemeinsam mit Patricia Kopatchinskaja, Meesun Hong, Thomas Kaufmann, Julia Gallego und Jonas Ahonen ist er in der Queen Elizabeth Hall in London, in Bamberg und in der Alten Oper Frankfurt zu hören. Weiterhin wird er mit Paulina Leschenko, Dominik Susteck, Sarah Maria Sun, Lin Liao und David Philip Hefti zusammenarbeiten.
Reto Bieri ist als Musiker regelmäßig zu Gast bei renommierten Orchestern, verschiedenen Festivals und bekannten Institutionen. Beim Münchener Kult-Label ECM erscheinen seine CD-Aufnahmen, zuletzt das hochgelobte Album quasi morendo zusammen mit dem meta4 Streichquartett aus Finnland.
Aufgewachsen ist der in Zug geborene Reto Bieri mit Schweizer Volksmusik. Nach Erfahrungen als Tanzmusiker in Wirtshäusern und einer Ausbildung zum Grundschullehrer studierte er zunächst an der Musikhochschule Basel bei François Benda, später bei Charles Neidich an der New Yorker Juilliard School. Der Kammermusikunterricht beim Komponisten György Kurtag und dem Pianisten Krystian Zimerman sowie die Begegnungen mit dem Schriftsteller Gerhard Meier und dem Musiker Eberhard Feltz beeinflussten seine Arbeit wesentlich.
Reto Bieri war 2001 Preisträger der „Tribune International des Jeunes Interprètes“, dem Wettbewerb der europäischen Radiostationen. Seit diesem Erfolg ist er international als Solist und Kammermusiker tätig. Er ist regelmässig Gast bei verschiedenen Festivals und bekannten Institutionen. Reto Bieri spielte mit zahlreichen Orchestern – u.a. Tschaikowsky-Sinfonieorchester des Moskauer Rundfunks, Bruckner Orchester Linz, Münchener Kammerorchester, Istanbul State Symphony Orchestra, Oxford Chamber Players, Brandenburgische Philharmonie, Borusan Orchestra, Zürcher Kammerorchester, Camerata Zürich, Basler Sinfonieorchester, Kammerorchester Basel, Kremerata Baltica, Sinfonieorchester Luzern, Orquesta Sinfonica de Navarra unter bekannten Dirigenten wie Vladimir Fedoseyev, Kurt Masur, Dennis Russel Davies und Kristjan Järvi.
Highlights der vergangenen Saison waren u.a. Konzerte in der Wigmore Hall in London, im Concertgebouw Amsterdam und auf Schloß Elmau.
Bieris Passion gilt vor allem der Kammermusik. Er musiziert regelmässig mit Partnern wie Heinz Holliger, Gidon Kremer, Zoltan Koscis, Alexander Lonquich, Patricia Kopatchinskaja, Sol Gabetta, Ilya Gringolts, Pekka Kuusisto, Nicolas Altstaedt, Herbert Schuch und Fazil Say, sowie mit diversen Streichquartetten wie dem Quatuor Ardeo (Paris), dem Amaryllis Quartett (Köln), dem Szymanowski Quartett (Warschau), dem Borusan Quartett (Istanbul), dem Meta4 Quartet (Helsinki), dem Quatuor Hermès (Paris), dem Quarteto Casals (Barcelona), dem Casal Quartett (Zürich) und dem Rosamunde Quartett (München).
Die intensive Zusammenarbeit mit unterschiedlichsten Komponisten unserer Zeit wie Heinz Holliger, György Kurtag, Pierre Boulez, Elliott Carter, Fazil Say, Giovanni Sollima und Artur Avanesov ist ein fester und wichtiger Bestandteil seiner Tätigkeit. So wurden zahlreiche Werke für ihn komponiert. Seit 2010 arbeitet Reto Bieri mit dem renommierten Münchener Label ECM von Manfred Eicher zusammen. Sein Debut Album Contrechant mit Werken für Klarinette Solo von Luciano Berio, Heinz Holliger, Salvatore Sciarrino, Elliott Carter, Peter Eötvös und Gergely Vajda erhielt von der Presse höchste Auszeichnungen. Zusammen mit der Geigerin Patricia Kopatchinskaja und dem Pianisten Markus Hinterhäuser ist eine CD mit Musik der russischen Komponistin Galina Ustwolskaja bei ECM erschienen.
Von 2013 bis 2018 war Reto Bieri Intendant des DAVOS FESTIVAL – young artists in concert (CH). Seit 2012 unterrichtet er als Professor für Kammermusik an der Hochschule für Musik in Würzburg (DE). Er lebt mit seiner Familie abgeschieden in den Schweizer Bergen im Berner Oberland.