Schulkonzert_Astraios | Kulturfreunde Bayreuth
Seit 70 Jahren sind wir ein engagierter Mitgestalter von Konzerten in Bayreuth, um Musik als Erlebnis für jede Generation neu und offen erfahrbar werden zu lassen. Sinfoniekonzerte, Kammermusik, Duo- und Solo-Abende sowie Kinderkonzerte organisieren wir mit international bekannten Künstlerinnen und Künstlern auf höchstem Niveau.
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Von roten, blauen und weißen Saiten – und noch vielem mehr

Gleich zu Beginn des Gesprächskonzerts musste Johanna Dorothea Görißen den Kindern der vier vierten Klassen der GS St. Johannis mitteilen, dass Michael Wehrmeyer, der Cellist von duo51saiten, krankheitsbedingt nicht am Konzert teilnehmen kann. Sie machte daraus schon die erste einer von vielen Fragen an ihr Publikum: „Wie viele Saiten bleiben dann noch für die Harfe übrig, wenn das Cello ausfällt?“ Es war erstaunlich, wie viele Kinder auf die richtige Lösung 47 gekommen sind. Denn es ist eine Rechenaufgabe, die neben der nötigen Subtraktion vor allem das Wissen um die vier Saiten eines Violoncellos voraussetzt und – Hand aufs Herz – wie viele Menschen hätten bei einer Befragung auf Anhieb die richtige Zahl genannt?

Aber das passte zum Gesamtbild dieses Gesprächskonzerts, denn viele der Kinder meldeten sich auf die Frage, wer denn selbst ein Instrument spielt. Harfe war allerdings nicht dabei. Umso größer war die Neugier, alles Wichtige zu diesem Instrument zu erfahren. Das geschah im regen Frage- und Antwortspiel, bei dem Frau Görißen mit praktischen Beispielen immer für Anschaulich- oder Anhörbarkeit sorgte, und es umfasste neben dem Korpus der Harfe auch die Funktion der Pedale. Den Saiten war besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Denn natürlich waren die Kinder neugierig, warum es verschiedenfarbige Saiten gibt. Es leuchtete allen ein, dass es für den Spieler bei 47 Saiten die Orientierung erleichtert, wenn alle C-Saiten rot, alle f-Saiten blau, die anderen Saiten weiß sind.

Es ging aber nicht nur um „technische“ Dinge, sondern naturgemäß auch um musikalische. Der Blumenwalzer aus Tschaikowskys Nussknacker, der Feuerzauber aus Wagners Walküre und die Konzertetüde La Source von Alphonse Hasselmann machten die breite Skala der Ausdrucksnuancen und der Möglichkeiten der Tonerzeugung der Harfe deutlich. Und dass Musik durchaus unterschiedliche Gefühle hervorzurufen vermag, konnte Frau Görißen an La Source zeigen, wo sie die Kinder bat, ihre Eindrücke wiederzugeben. Viel war von Wiese und Sonne die Rede, aber die Assoziation von Wasser kam nur bei einer Wortmeldung vor.

Bei allem blieb noch Zeit für die so bemerkenswert konzentriert zuhörenden wie beeindruckend zahlreich sich beteiligenden Kinder, persönliche Fragen an die Harfenistin zu richten. Mit einem fulminanten jazzigen Stück, das nochmal alle besprochenen Möglichkeiten der Tonerzeugung eindrucks- und stimmungsvoll zu Gehör brachte, ging diese Stunde der Begegnung mit einer engagierten und gut auf die Kinder eingehenden Musikerin und ihrer nicht zum Standardinstrument häuslichen Musizierens gehörenden Harfe zu Ende.

Schade, dass die von den Kindern lautstark erbetene Zugabe aus Zeitgründen nicht mehr möglich war. Aber immerhin konnten sich Interessierte doch noch an der Harfe versuchen. Es waren nicht wenige.

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Schülerstimmen zum Gesprächskonzert:

 

Annika: Ich fand, es war sehr schön. Die Harfe wurde toll gespielt. Außerdem war es faszinierend, wie die Künstlerin auf der Harfe spielte. Die Hände haben sich toll bewegt.

 

Conrad: Mir hat gut gefallen, dass sie viel erzählt hat und ehrlich war. Mit hat nicht gefallen, dass die Stücke so kurz waren.

 

Leni: Es war ein sehr schönes Konzert! Interessant war, dass man mit der Harfe so viele verschiedene Klänge erzeugen kann. Die Lieder waren sehr schön, man konnte sich gut reindenken in das Stück.

 

Valentin: Ich fand die Klänge der Harfe beeindruckend. Das Aussehen des Instruments war sehr besonders. Außerdem gefiel mir die Künstlerin selbst. Am meisten hat mir das Ratespiel gefallen, bei dem wir uns ein Bild zu dem gespielten Musikstück ausdenken sollten. Trotz dem fehlenden Partner war das Konzert großartig.

 

Vincent: Mir hat die Aufführung sehr gefallen, weil ich es schön fand, wie sie unsere Fragen beantwortet hat. Ich fand noch die Lieder schön, die sie vorgespielt hat.

Das Konzert war ein Gemeinschaftsprojekt der Kulturfreunde Bayreuth mit der Harfenistin Johanna Dorothea Görißen und der Grundschule St. Johannis mit Unterstützung der Konzertförderung Deutscher Musikwettbewerb und des Rotary Clubs Bayreuth-Eremitage.

Text: Bernd Zinner