Monteverdis Orfeo ist zwar nicht die erste Oper der Operngeschichte, doch ist sie zurecht die erste Oper, die ins Repertoire eingewandert ist. Uraufgeführt im Jahre 1607 in Mantua, enthält sie bereits alles, was eine gute Oper auszuzeichnen pflegt: Große Gefühle, spannende Dramatik, lyrische Emphase, Humor, Tanzepisoden, sehr dunkle und sehr helle Szenen, die selbst in einer nichtszenischen Aufführung ihre Wirkung zu entfalten vermögen. Der Komponist hat damit die erste nach wie vor ergreifende Oper über den Sänger geschrieben, der in die Unterwelt hinabsteigt, um mit Hilfe der Götter seine gestorbene Frau an die Oberwelt zu holen. Orfeo wurde ein Markstein der frühen Operngeschichte, der im 20. Jahrhundert für die Bühnen wiederentdeckt wurde, um immer wieder neu interpretiert zu werden und das Wort von der »Alten Musik« dahin zu verbannen, wo es hingehört: in die Rumpelkammer der ausgesonderten Begriffe. Denn Monteverdis Musik vermag uns immer noch tief zu bewegen.

Der 1955 gegründete Monteverdi-Chor Hamburg ist das älteste Ensemble der Universität Hamburg und zählt zu den angesehensten deutschen Chören. Richtungweisende Schallplatten- und CD-Aufnahmen sowie zahlreiche erste Preise bei Wettbewerben machten den Chor international bekannt, Konzertreisen führten ihn in die ganze Welt. Die lautten compagney Berlin zählt unter der Leitung von Wolfgang Katschner zu den renommiertesten Orchestern der Alten Musik. Seit ihrer Gründung 1984 begeistert sie Musikliebhaber und -liebhaberinnen auf der ganzen Welt. Im Herbst 2019 wurde sie mit dem OPUS Klassik als Ensemble des Jahres ausgezeichnet.